Oktober 2025 bis 31. April 2026
Leitung: Philipp Fleischmann
Bewerbung: ab 13. Mai unter film@schulefriedlkubelka.at
Infoabend: 16. Juni, 18 Uhr, Atelier Neubaugasse
Aufnahmegespräche: 18., 19., 20. Juni
Die SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM WIEN ist eine weltweit einzigartige Artist-run Institution für unabhängigen Film. Seit 2006 fördert sie angehende Filmemacher*innen und bietet Austausch und Mentoring mit nationalen sowie internationalen Filmkünstler*innen.
Das Konzept der Schule basiert auf dem Zitat Dantes „WO DAS KÖNNEN DEM WOLLEN FOLGT“. Dies bedeutet, dass eine Vorstellung, ein leidenschaftliches Interesse an einem Thema und deren Umsetzung auf analogem Filmmaterial im Vordergrund steht.
Das Programm 24/25 wird das 20. Jahresprogramm der 'Schule für unabhängigen Film' sein. Um dieses Jubiläum zu feiern, werden in diesem Jahr ausschließlich Filmemacher*innen unterrichten, die über diesen Zeitraum selbst die Filmschule absolviert haben.
ANTONIA DE LA LUZ KASIK und EVA SOMMER
me-you-me-you- (my take follows your take)
Im Workshop spielen wir mit experimentellen Methoden zwischen Performance und Film. Mit der Voraussetzung, dass im Wechsel gefilmt wird, entwickeln die Teilnehmenden ein eigenes Logiksystem, sowie Regeln für einen gemeinsamen filmischen Spielraum. Auf Film festgehalten und in der Kamera montiert, läuft der Dialog vor, hinter und durch die Linse. Die Interaktion mit dem Gegenüber und der Perspektivenwechsel sind dabei im Vordergrund.
Mit dieser Einladung zu einem Super-8 Film Duett, loten wir die Beziehung zwischen filmen und gefilmt werden aus.
JAN SOLDAT
Trotzdem machen
Nähe. Distanz. Einlassen. Neugier. Kalkül.Verantwortung. Das sind einige der Begriffe, mit denen ich mich in den letzten 20 Jahren und in meinen über 100 kurzen und mittellangen Filme zu unterschiedlichsten sexuellen Vorlieben, Fetischen und Körperbildern beschäftigt habe. In meinem Workshop werde ich Einblick in meine dokumentarische Praxis beginnend bei Recherche und Erstkontakt, über Dreh und Schnitt bis zur Verwertung der Filme geben. Wie komme ich in Kontakt? Wie bleibe ich im Kontakt? Sexualität als Türöffner zur persönlichen Geschichte? Gibt es einen neutralen Blick? Im besonderen Fokus dieses Workshops stehen „Erste Dates“ und „Blind Dates“, filmische Begegnungen mit keinem oder einem Minimum an Vorwissen. Ausgehend von meiner persönlichen filmischen Beschäftigung und Erfahrung werde ich ebenso allgemeineren Fragestellungen den Raum geben: Welche Ängste, Zweifel, Blockaden gibt es zu thematisieren, die einem beim Filmemachen immer wieder im Weg stehen? Was hilft und was braucht jedem/jeder, um ins Machen zu kommen? Ziel des Workshops ist es, dass jede:r filmisch aktiv wird.
JOSEPHINE AHNELT
hängenbleiben / get stuck
Meine Auseinandersetzung mit und meine Liebe zu Analog und Experimentalfilm hat an der ’Schule für unabhängigen Film’ bei Friedl Kubelka 2007 angefangen.
Insbesondere die Arbeit mit der Super8 Kamera hatte es mir angetan – welche so wunderbar darin ist eine cineastische Verbindung zu der/dem Abgebildeten zu schaffen.
In diesem Workshop werden wir uns auf Portraitfilme fokussieren.
Einen solchen auf Super8 umsetzen, gemeinsam darüber sinnieren und nebenbei auch noch praktische und verworrene Geschichten aus dem Filmleben austauschen.
LILITH KRAXNER
A Series of Expectations
What do we expect from the material we work with? What are our unspoken expectations as filmmakers and spectators? Do we seek comfort in the predictable? What happens when expectations are not met—when film loops, glitches, when plots twist? Can we appropriate structural elements of series and episodic narration for independent films? Playing with sequential formats we will try to create space for the unpredictable, for failures and surprises.
NINA PORTER
How can one simply find a way?
Rather than finding the film, say through edit, the objective of the workshop will be to establish a mode; a way to move forwards and to access, using what one has (oneself) and the camera.
Through the workshop we will treat the film material as evidence, a trace, or a sample. Can the resulting image be considered a tool as much as the camera itself?
How might the camera body bare witness to this mode through its adaptation?
PHILIPP FLEISCHMANNDo not work with an existing camera apparatus!
From the very beginning of my artistic practice, I have felt a deep unease towards the cinematic camera. I don’t like it. I find it hierarchical, intrusive, violent, and patriarchal – and I do not want to work with it. Yet to make films – or perhaps precisely because of this discomfort – I construct my own cameras and sculptures, entirely based on my own ideas and needs.
In this workshop, I would like to draw our attention to the fundamental operations of cinematic practice and their implications. Do we really have to work with 24 frames per second and aim to reproduce reality? Does there always have to be someone standing behind the camera, looking through the viewfinder? Is film solely something to be experienced on a screen?
By re-examining the foundations of filmic operation, I want to encourage the discovery of personal freedoms within cinematic work.
EIN ABEND MIT
ANOINETTE ZWIRCHMAYR
Ein Abend mit der Künstlerin
DANIEL OWUSU
A Surplus Tectonic
Conventional standards of ornament tend to lean more toward decoration and surplus, only appealing to the eyes. Ornament can be tectonic and relational; not only an object of witness and appeal but an innate site of affect and transfer. The evening will focus on the tectonic and material agency of ornament as opposed to a more western history which presents the materials of ornament with a lack of agency, positioned as a value to be placed or contained. Fragments of texts by Zora Neal Hurston, Gottfried Semper, Adolf Loos and Akan theology, will be placed alongside a study of the wild silk textiles of the Dogon of Mali, a community who reveal the tectonic capacity of ornament through the effect and force of 'doula', the sheen deriving from wild silk. A short selection of 16mm prints will be shown alongside the lecture.
FRIEDL VOM GRÖLLER
Ein Abend mit der Künstlerin
OLGA KOSANOVIC
Dokumentarische Fiktion – Bewegung zwischen den Formen
Anhand von Ausschnitten aus meinen eigenen filmischen Werken lade ich zum gemeinsamen Diskutieren und Nachdenken über die Spannungsfelder Authentizität und Erzählung im Film ein.
RAPHAEL REICHL
Loses Verknüpftes
Seit einiger Zeit versuche ich, meine Perspektive zu verändern: Weg von der Frage „Was kann ICH tun, um etwas zu verändern?“ hin zu „Was können WIR gemeinsam tun?“
Dieser Perspektivenwechsel erscheint mir besonders wichtig – gemeinsam zu überlegen, wie wir die Welt durch sensibles, situatives und körperliches Handeln bewohnen können.
Erfahrungen außerhalb meiner Komfortzone – sei es geografisch, sprachlich oder emotional – haben mich nachhaltig geprägt. Ich verstehe Kunst als ein Terrain, auf dem sich Grenzen auflösen lassen – jene Grenzen, die der Kapitalismus so hartnäckig zieht: zwischen sozioökonomischen Strukturen, Körpern, Disziplinen, Geografien und Wissensformen.
Mein Interesse liegt darin, von individuellen Geschichten auszugehen, die größere Zusammenhänge von Ungleichheit, Konflikt und Marginalisierung sichtbar machen. Meine Arbeiten entstehen im Dialog mit konkreten sozialen, ökologischen und kulturellen Kontexten – besonders in Mexiko und Österreich. Ich erkunde diese Spannungen durch Montage, Installation und die Sprache der Materialität.
Was mich immer wieder antreibt, ist die Frage, wie wir neu lernen können, die Welt nicht aus der Trennung heraus zu bewohnen, sondern aus dem Gemeinsamen, dem Durchlässigen, dem Lebendigen.
ZEITEINTEILUNG
- Workshops: Do 18–20 Uhr, Fr, Sa, So jeweils fünf Stunden
- Vortragsabende: 18-20 Uhr
- Ateliertag: Dienstag von 10 - 17 Uhr, Nutzung der Dunkelkammer nach Vereinbarung
- Jeden Dienstag: Zyklisches Programm „Was ist Film“ / Österreichischen Filmmuseum
- Einzelgespräche: nach Vereinbarung
- Projektbetreuung Unabhängiger Film: nach Vereinbarung
Team Filmschule: Magdalena Pfeifer, Melisande Seebald, Sophie Lux, Philipp Fleischmann