WORKSHOPS
NATHANIEL DORSKY, 22.10.-24.10.2010
"I have been shooting and editing film for over 55 years beginning as a 10 year old with a regular 8 camera. As sophisticated and refined as my filmmaking has become I still use the same basic tools as I did when I started: a wind-up camera, a set of rewinds, a viewer, a splicer, a projector and a screen. I feel there is almost no limit to the depth of poetic expression that can be evoked with these elemental cinematic components. They do demand and reveal, however, just how much we as poets have or do not have to express. They offer no technological disguises but enable us through the very materiality of light shadow to touch upon the deepest of human experience. There is nothing quite like it."
ROBERT BEAVERS, 26.11.-28.11.2010
"We will search for qualities that gain a voice in the moment of filming and how this initial impulse is further clarified as the filmmaking is carried through the process of editing. My goal is to suggest the unlimited richness is to be found in the control and mastery of technique, used to articulate emotion. Within the brief period of the three days (26-28.11.10) and with no previous knowledge of the individual participant's background, the discussion and resulting filming will be limited to a few points related to measure, color and rhythm in image and sound." (In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum)
EINE UNERSCHÖPFLICHE QUELLE – FRIEDL KUBELKA, 9.12.-12.12.2010
Das Österreichische Filmmuseum mit seiner weltberühmten Filmsammlung und das dadurch ermöglichte „Zyklische Programm“ bieten ein unerschöpfliches Reservoir für in Wien lebende, angehende FilmmacherInnen. Durch Analysen des Materials aber auch gerade durch falsch erinnerte, assoziative, missverstandene Filmsequenzen können neue formale und inhaltliche Filmlösungen entstehen. Mit der Hilfe von Beispielen aus meinen eigenen Filmen möchte ich versuchen, die StudentInnen in diesem spielerischen Umgang mit der Geschichte des Avantgardefilms zu bestärken. Selbstgedrehte und -entwickelte Filme sollen das Ergebnis sein.
PIP CHODOROV, 20.1.-23.1.2011
Pip Chodorov’s films explore frame by frame animation, cutting to music, hand developing and laboratory techniques; concentrating on the perception of cinema. His workshop will consist of showing his films and then learning the laboratory techniques to print and develop film by hand, using a minimum of means. We will work on Super-8, 16mm, black and white, color, reversal, negative, etc.
FILM SPRICHT – GÜNTER ZEHETNER, 10.2.-13.2.2011
"Ich will richtig leben. Richtig zu leben kann nicht falsch sein. Es muss eine richtige Art zu leben geben. Diese Art muss mit der Natur des Lebens und mit den wahren Umständen übereinstimmen." (R.D. Laing, Die Tatsachen des Lebens, Köln 1978) Am 23. August 1989 kollabierte R.D. Laing auf einem Tennisplatz in St. Tropez und starb. Er war 61 Jahre alt. Es war typisch für seinen Charakter, dass er spielte, obwohl er gewarnt wurde dass es nicht klug sei, bei der starken Hitze zu spielen, da er bereits drei kleinere Herzinfarkte gehabt hatte.
MARK WEBBER, 10.3.-13.3.2011
Mark Webber is an independent curator of artists' film and video who has been responsible for screenings and events at institutions including London Tate Modern, New York Whitney Museum, Paris Centre Pompidou and many international festivals, museums and arts centres.
"I engage with contemporary artistic practice as a programme advisor to the BFI London Film Festival, but in special projects - such as "Shoot Shoot Shoot", "Reverence: The Films of Owen Land" and "Expanded Cinema: Film als Spektakel, Ereignis und Performance" - I frequently explore the rich history of avant-garde cinema." (In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum)
PETER ZEITLINGER, 21.4.-24.4.2011
"Wir hatten uns gegen einen Kameraassistenten entschieden, um möglichst flexibel zu sein. Ich verwendete eine Aaton Kamera ohne eingebauten Belichtungsmesser. So konnte ich die Blende gemäß der Einstellung im Sucher ändern, ohne abgelenkt zu sein von Anzeigen oder Leuchtdioden. Bei Beginn der Aufnahme passte ich mein rechtes Auge an einen Mittelwert an. Mein Finger bewegte sich dabei beinahe automatisch entlang der Blendeneinstellung und passte die Helligkeit auf dem Mattglas an das sich verändernde Licht an. Mein zweiter Finger ruhte auf dem Fokusring, um den Fokus einzustellen. Mit dem linken Auge kontrollierte ich die Daten auf der Anzeige und das Umfeld, in dem wir uns bewegen mussten. In manchen Situationen bewegte ich den graduated Filter ständig während der Aufnahme, um ihn so zu positionieren, dass er den Himmel verdeckte, aber kein Licht von den Menschen nahm." Peter Zeitlinger arbeitet als Filmregisseur und als Kameramann für Werner Herzog, Ulrich Seidl u.a.
Die Workshops sollen als Impulse dienen und den StudentInnen ermöglichen, die verschiedensten Arbeitsweisen aus der Nähe kennenzulernen. Diese Erfahrungen für sich selbst nutzen zu können, erfordert Selbständigkeit. PIP CHODOROV wird mit den StudentInnen Filme entwickeln und kopieren; WILFRIED RESCHKE (Synchro) und vor allem die FILMKOOP WIEN wird sie weiterführend bei Laborarbeiten unterstützen.
VORTRÄGE
SHOCK CORRIDOR – STEFAN GRISSEMANN
"Anmerkungen zu Arbeiten von Stan Brakhage, Ernie Gehr, Michael Snow, Paul Sharits und anderen Fixstartern in Peter Kubelkas Serie "Was ist Film?". Der radikale Modernismus des New American Cinema zielte auf die sinnliche Destabilisierung des Betrachters - mit stroboskopischen Bildern, Zoom-Gewittern und entfesselten Kamerabewegungen. Dabei hat sich das Kino substanziell verändert. Eine Vortragsreihe."
PETER TSCHERKASSKY
"Moderne ist das Produkt eines Rationalisierungsprozesses, der sämtliche Bereiche unserer Gesellschaft erfasst hatte – auch jenen der Kunst. Mit dem Verlust eines tradierten, verbindlichen Regelwerks wendet sich Kunst den Bedingungen ihrer Gemachtheit zu, und das heißt: auf ihr je eigenes Material und dessen spezifischen Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Perspektive bildet den Schlüssel auch zum Verständnis des avantgardistischen Films."
STEPHEN ZEPKE
"Sergei Eisenstein and Dziga Vertov are two of the most important figures in the tradition of political cinema. Each contributed a unique but deeply influential method of film-making, that has continued to inspire political cinema into the present. During two lectures we will consider Eisenstein's and Vertov's editing, framing, and narrative styles, paying special attention to the differences between their approaches, between that is Eisenstein's 'Cine-fist' and Vertov's 'Cine-eye'. But we shall also consider the possible connections and influence of actual political events and theory on the film-makers, on one hand the similarities between Eisenstein's editing techniques and the political theories of Lenin and Bolshevism, and on the other between Vertov's experimental cinema and the Russian anarchist movements. Excerpts from various films will be shown."
- Die Unterrichtenden werden ihre Filme an je einem Abend präsentieren. Teilweise finden die Filmvorträge im Österreichischen Filmmuseum statt.
- Die Vorträge der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN, die sich in denselben Räumlichkeiten befindet, können kostenlos besucht werden.
ZYKLISCHES PROGRAMM
Der Besuch des Österreichischen Filmmuseums, besonders des „Zyklischen Programms“ (jeden Dienstag), ist wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Die Kenntnis der Geschichte des Films, die geistige Befruchtung und Bereicherung anbietet, ist unumgänglich für autonomes Beurteilen der eigenen Filme.
PROJEKTBETREUUNG
In der Projektbetreuung, jeden zweiten Montag, werden MICHAEL PALM und FRIEDL KUBELKA unterrichten. Dabei wird es vor allem um die Beantwortung von künstlerischen Fragen, Motivationen, Analysen von (eigenen) Filmen und um Hilfestellung bei technischen Fragen, die für die Verwirklichung der eigenen Filme notwendig sind, gehen. FRIEDL KUBELKA bietet Einzelgespräche an.
TECHNISCHE BETREUUNG
GERHARD HINTERHÖLZL wird den Umgang mit S8 und 16mm Kameras und Projektoren erklären sowie beim Kauf von gebrauchten Geräten, bei Wartung, Reparatur und der Besorgung von Ersatzteilen beraten. WILFRIED RESCHKE ist, wie oben erwähnt, für labortechnische Fragen zuständig.
FILMKOOP WIEN
Ehemalige StudentInnen der Schule haben den Verein FILMKOOP WIEN gegründet. (www.filmkoopwien.at, 1080; Wickenburggasse 15/3/1B), der unter anderem ein Labor anbietet. Die Dunkelkammer ist fixer Bestandteil des Unterrichts. Der Mitgliedsbeitrag von 25,-€ / Monat, 200,- € / Jahr ermöglicht Ihnen, Mi. und Do. ganztägig mit Einschulung, Ihre Filme selbst zu entwickeln. Das Schulgeld ist deshalb vermindert. Der Vorteil besteht darin, hier nach Beendigung der „Schule für unabhängigen Film, Wien“ weiterhin Räume und Geräte (Chemikalien) benützen zu können.
ZEITEINTEILUNG
- Workshops, Do.19-21 Uhr, Fr., Sa., So. jeweils sechs Stunden
- Vorträge, STEFAN GRISSEMANN, PETER TSCHERKASSKY, STEPHEN ZEPKE, 1x monatlich
- Dienstags "Zyklisches Programm" im Österreichischen Filmmuseum
- Projektbetreuung, jeden zweiten Montag 19-21h
- Laborbenutzung, Im Verein der filmkoop Wien