Das Studienjahr 2014/15 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt 9. Oktober 2014 und endet am 29. Mai 2015. Grundsätzlich ist die Schule allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Photographie aus den unterschiedlichsten Perspektiven stellt das Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule konfrontiert die Studierenden in jedem Schuljahr mit verschiedenen KünstlerInnen und TheoretikerInnen, um diverse Zugänge zu eröffnen. Der Unterricht findet in Form von acht Workshops, einer Vortragsreihe, Gastvorträgen von KunsthistorikerInnen und KünstlerInnen sowie praktischer Arbeit statt. Die Vorträge der SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM, WIEN, die in denselben Räumlichkeiten stattfinden, können kostenlos besucht werden.
Wir werden uns dem Medium der Photographie theoretisch wie praxisbezogen annähern. Dies bedeutet, dass wir uns mit der Theorie und Geschichte der Photographie auseinandersetzen, aber auch in der Dunkelkammer Filme bzw. Bilder entwickeln und vergrößern werden. Die notwendige technische Qualifikation kann durch einen Tutor erworben werden. Das eigene Œuvre aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. künstlerische Leitung: Anja Manfredi
Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:
Vortragsreihe:
RUTH HORAK
FOTOGRAFIE, THEORIE, BILD
"Wie wird die Fotografie in Romanen beschrieben, wie von den Fotografen, wie wird sie in Filmen dargestellt, was bedeutet sie für die, die sie erfunden haben und was für uns heute, warum sprechen alle vom Analogen und welche Apps können das Analoge am besten simulieren, welche Begriffe hat man gefunden, um die Fotografie zu verstehen? Solchen und ähnlichen Fragen auf der Spur, aus einer Vielzahl von Perspektiven betrachtet, hält uns die Fotografie ständig wach, über sie und ihre Bilder nachzudenken."
RUTH HORAK, * 1972, lebt und arbeitet bei Wien. Sie arbeitet als Kuratorin, Autorin und Lehrbeauftragte über zeitgenössische Kunst und Fotografie mit den Schwerpunkten Grenzbereich Fotografie/Kunst/Film, Appropriation, Konzeptuelle Strategien und Abstraktion in der Fotografie. Ausstellungen: Die Biografie der Bilder aus der österreichischen Fotosammlung des Bundes (Graz - Leipzig - Vancouver); Veröffentlichungen z.B. in Photos (21er Haus), über Michael Mauracher (Fotogalerie Wien) oder die Wiederverwendung dokumentarischer Fotografie (Eikon), Vorträge z.B. über das Punctum des Analogen im KV Salzburg. Mitherausgeberin von zwei Readern zur Fotografie: Rethinking Photography (Fotohof edition) und image:/images (Passagen Verlag), ein dritter ist in Arbeit.
8 Workshops:
ANJA MANFREDI
ERINNERUNGSRÄUME – 9. bis 12.10. 2014
„Bilder dienen als Speicher für Erinnerungen und sind so etwas wie ein externes Gedächtnis. Materiell gesehen altern Bilder nicht, wohl aber verändert sich der jeweilige Blick durch Entwicklungen, die unsere Gesellschaft erlebt. Die Arbeit mit historischem Bildmaterial hat also viel damit zu tun, Geschichten erneut sichtbar zu machen und anders zu perspektivieren. Wie es keine Körper ohne Bedeutung gibt, so gibt es auch keine Bilder ohne Bedeutung. Jedes Bild hat eine Biografie, wie jedes Objekt eine Biografie hat. Jahrelang können Formen oder Inhalte ‚schlafen‘, um dann wieder in neuer Gestalt aufzutauchen, dies werden wir im Workshop untersuchen.“
ANJA MANFREDI Geboren 1978 in Lienz, lebt und arbeitet in Wien. Schule für künstlerische Photographie Wien, Leitung Friedl Kubelka; Akademie der bildenden Künste Wien bei Prof. Eva Schlegel; 2004–2010 Mitglied im Kollektiv der Fotogalerie Wien; seit 2010 Leitung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie; Theodor Körner Preis, Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol, Auslandsstipendien des BMUKK: Paris, Rom und New York City.
Ihre Arbeiten waren u.a. zuletzt in den Einzelausstellungen, Galerie OstLicht (2013), RLB Atelier Lienz (2013), Museum der Moderne Rupertinum, Salzburg (2012), Ve.Sch, Wien (2010) und Ausstellungsbeteiligungen Fotohof Salzburg (2013, 2011), ff-Temporäre Autonome Zone, Galerie Lisa Ruyter, Wien (2012), Museum der Moderne Salzburg (2012, 2011), Predicting Memories, Ehemaliges Telegrafenamt Wien (2012) zu sehen.
PETER PILLER
Vielleicht gibt es Meisterwerke, die unter Gähnen zustande gekommen sind.
7. bis 9.11. 2014
„Am Anfang des Workshops werde ich meine künstlerische Arbeit und Publikationen vorstellen, insbesondere von der Erfahrung im Umgang mit gefundenem Fotomaterial berichten: Woher kommen die Ideen? Wie viel Zeit gebe ich einer Arbeit? Wann ist eine Arbeit abgeschlossen? Wie finde ich einen Titel für meine Arbeit? Woran bemesse ich die Qualität einer Arbeit? Ausgehend von der Besprechung der Arbeiten der Studierenden werden Hilfestellungen zur Weiterentwicklung und Präsentation der eigenen Arbeiten angeboten. Außerdem wird eine Auswahl von historischen und zeitgenössischen Künstlerbüchern vorgestellt und besprochen. Wenn alle gut mitarbeiten, gibt´s zur Belohnung abends einen ermüdenden Kunstfilm zu sehen.“
PETER PILLER: geb. 1968 in Fritzlar/Hessen. Lebt in Hamburg und Leipzig. Er studierte Geographie, Germanistik und Kunstpädagogik, bevor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Fach „Freie Kunst“ absolvierte. Seit 2006 ist er Professor für Fotografie im Feld zeitgenössischer Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Neben eigenen Zeichnungen und Fotografien ist vor allem sein Archiv Peter Piller, dessen Bilder er in thematischen Serien zusammenstellt, kennzeichnend für sein künstlerisches Schaffen. Zahlreiche internationale Einzelausstellungen zuletzt: Fotomuseum Winterthur(2014), Capitain Petzel, Berlin , Andrew Kreps Gallery, New York (2013) projecteSD Silvia Dauder, Barcelona, Spain (2012), Kunstverein Braunschweig, Galerie Wien Lukatsch, Berlin (2011), Warehouse/Galerie Michael Wiesehöfer, Cologne, Haus der Deutschen Wirtschaft, Kunstfenster im BDI, Berlin, Kunstmuseum Bonn (2009)
MICHAEL MAURACHER
BILDSTÖRUNG – 4. bis 7.12. 2014
„Bereits 1912 warnte Alfred Stieglitz ambitionierte Amateure in einem Fotomagazin vor den „Twelve Random Don´ts“ und hat damit den frühen Versuch unternommen, Fragen nach „falsch und richtig“ in der fotografischen Bildfindung zu beantworten. Der bayrische Komödiant Karl Valentin, selbst ein ernsthafter Sammler historischer Fotografie, stellt 1932 in seinem Filmsketch „Im Photoatelier“ die Suche nach der richtigen Lösung eines Porträtauftrages im wahrsten Sinne auf den Kopf. Unausweichlich gerät er im Versuch, ein genormtes Wunschbild einer Person zu zeichnen, immer tiefer in den Strudel des Scheiterns an dieser schier unlösbaren Aufgabe. Gerade im Umgang mit technischen Medien sind wir ständig mit Fragilität konfrontiert, die sowohl im prekären Aufnahmematerial, im insuffizient gewordenen Apparat oder auch im verstörenden Bildmotiv selbst begründet sein kann. Bildstörungen finden sich nicht nur in den Tiefen eines jeden Archivs, sondern begleiten uns tagtäglich in unserem künstlerischen Tun. Sie zu akzeptieren und mit dieser „Behinderung“ umzugehen, sie nicht voreilig zu löschen oder zu kaschieren, sondern als erweiterte Ausdrucksmöglichkeit des Bilddialogs zu sehen, ohne daraus einen Gimmick zu machen, kann ein spannendes Thema in unserem Treffen sein."
MICHAEL MAURACHER wurde am 1. Mai 1954 in Klagenfurt, Österreich, geboren und wuchs in Salzburg auf. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Salzburg und Leipzig.
Als Mitbegünder der Galerie Fotohof (1981) arbeitet er auch als Kurator und als Herausgeber der Fotohof edition (gemeinsam mit Rainer Iglar). Er unterrichtet künstlerische Fotografie als Senior Lecturer an der Universität Mozarteum Salzburg und als Honorarprofessor (2005)an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
TOBIAS ZIELONY
ANDERE BILDER – 22. bis 25.1. 2015
"In diesem Workshop geht es um das Thema Jugend und die Frage nach der Bedeutung von Bildern im Leben von Jugendlichen. Fotografische Bilder sind Teil unseres Alltags geworden und spielen in der Identitätskonstruktion von Jugendlichen eine wichtige Rolle. Wenn wir versuchen, das Thema Jugend mit den Mitteln der Fotografie zu erforschen, müssen wir auch die medialen Bilder mitdenken, die den Alltag der Jugendlichen prägen. Die klassische Dokumentarfotografie scheint dafür nur bedingt geeignet. Vielmehr gilt es, neue, experimentelle Formate zu entdecken, die die mediale Durchdringung der Welt selbst zum Thema machen."
TOBIAS ZIELONY, 1973 in Wuppertal geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Dokumentarfotografie an der University of Wales und Künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Einzelausstellungen:?2013 Jenny Jenny, Berlinische Galerie. 2012 Manitoba, KOW, Berlin. Live Cinema / Peripheral Stages, MAXXI – Nationales Museum der Künste des XXI. Jahrhunderts, Rom. 2011 Le Vele di Scampia, Institute of Modern Art, Brisbane (AU). Manitoba, MMK Zollamt, Frankfurt am Main; Camera Austria, Graz. Sowie Ausstellungsbeteiligungen 2013 Fremd & Eigen, Galerie im Taxispalais, Innsbruck. Salon der Angst, Kunsthalle Wien. Concrete – Fotografie und Architektur, Fotomuseum Winterthur (CH). 2012 One on One, KW Institute for Contemporary Art, Berlin. Junge Menschen, Fotomuseum Winterthur (CH). Publikationen?Tobias Zielony: Jenny Jenny, Ausst. Kat. Berlinische Galerie, Spector Books, Leipzig 2013. Tobias Zielony: Manitoba, Spector Books, Leipzig 2011. Maik Schlüter, Florian Waldvogel, Jan Wenzel (Hg.), Tobias Zielony: Story/No Story, Hatje Cantz, Ostfildern 2010.
EKATERINA SHAPIRO-OBERMAIR
FAKT IM BILD – 12. bis 15.2. 2015
„Die Darstellung des Fakts im Bild wird den Mittelpunkt des Workshops bilden. Der Fokus wird dabei vom Begriff des „Fakts“ als etwas, was tatsächlich und nachweisbar stattgefunden hat, auf die Möglichkeit seiner getreuen Wiedergabe gelenkt. Es werden Einblicke in die Theorien des Konstruktivismus gegeben, die sich bereits in den 1920er Jahren mit den Methoden einer objektiven Darstellung als Grundlage des künstlerischen Schaffens beschäftigten. Die von LEF (Linke Front der Künste) ausformulierte Idee einer Literatur des Fakts wurde von vielen Kunstschaffenden, allen voran von dem Filmemacher Dziga Vertov, übernommen und weiterentwickelt. Der Workshop, der sowohl einen theoretischen, als auch einen praktischen Teil impliziert, beschränkt sich aber keineswegs alleine auf historische Darstellungen. Die Theorien des Fakts sollen in der Gegenwart erprobt, angezweifelt, bestätigt oder neu gedacht werden.“
EKATERINA SHAPIRO-OBERMAIR, geboren 1980 in Moskau. Nach ihrem Studium der Malerei und Bildhauerei in Nürnberg, Berlin und Wien nahm sie an einigen Einzel- und zahlreichen Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Der kulturelle und geopolitische Bezug zu Russland bzw. zur ehemaligen Sowjetunion, sowie zur Moderne sind signifikante Inhalte ihrer Arbeit. 2008 veröffentlichte sie den Band „Das Große Moskau, dass es niemals gab“ zur Architektur der sowjetischen Avantgarde in Moskau und ihrer zeitgenössischen Rezeption. Zu ihren kuratorischen Projekten zählt u. a. die Ausstellung „Sowjetmoderne 1955–1991. Unbekannte Geschichten“ im Architekturzentrum Wien.
HERWIG KEMPINGER
FOTOGRAFIE ALS SCHÖNE KUNST BETRACHTET – 26. bis 29.3. 2015
"Herwig Kempinger arbeitet mit Kamera und Computer an einer Neudefinition der Begriffe Malerei, Skulptur und Fotografie im immateriellen Raum der virtuellen Bilder. Die Auseinandersetzung mit der Konzeptkunst und den medienreflexiven Verfahren der 70er Jahre kennzeichnen eine Arbeit, für die Dekonstruktion, Abwesenheit und die Zeiterfahrung essentiell ist. Seine Sujets sind Licht, Farbe und Raum, sein Thema ist Wahrnehmung jenseits der Körper und Objekte, jenseits des Abbilds."
(Text: Brigitte Huck)
HERWIG KEMPINGER: 1957 geboren, studierte von 1976–80 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er später auch unterrichtete, lebt und arbeitet in Wien. Er hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen mitgewirkt, wie an der Biennale São Paulo (1994), in der Neuen Galerie, Graz (2008), Museum der Moderne Salzburg (2006), Museum moderner Kunst Wien (2005 und 2006). 2007 würdigte das Lentos Museum, Linz seine Arbeit mit einer Retrospektive, sowie Ausstellungen in der Galerie Georg Kargl (2012 und 2007).
JAKOB LENA KNEBL
DAZZLE SHIPS – 9. bis 12.4. 2015
"Der Workshop beginnt mit einem Research in einem Zeitschriftenlesesaal, um in unterschiedlichen Kunst- und Designmagazinen Bildmaterial zu kopieren und anschließend im Bezug auf Inhalte und unterschiedliche Ästhetikern zur Diskussion zu stellen. Was zieht uns an und warum ist das so? Welche Herausforderungen bringen uns weiter? Und welche Rolle spielt Begehren dabei? Der Workshop hat das Ziel, in einer entspannten Atmosphäre, bei einem gemeinsamen Essen, Ideen für eine neue Arbeit zu sammeln, einander Feedback zu geben, die eigene Arbeit zu kontextualisieren, aber auch herauszufordern."
JAKOB LENA KNEBL wurde 1970 in Baden, Österreich geboren. Die/der KünstlerIn studierte Mode an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Raf Simons sowie textuelle Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Heimo Zobernig. Knebls Arbeiten und Performances waren zuletzt unter anderem in folgenden Ausstellungen zu sehen: There are more things, Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck; Look at me, Centre of Contemporary Art, Torun, Polen; Sculpture me, Kunstraum Niederösterreich, Wien; Schwule Sau, Morzinplatz, KÖR, Wien; An eye on a Disposition of a Cloud, Salzburger Kunstverein, Salzburg; Erfinde dich selbst, Kunstverein Wolfsburg, Wolfsburg, Deutschland; The only performances that make it all the way, Künstlerhaus Graz, Graz. Die/der KünstlerIn lebt und arbeitet in Wien.
ANNETTE KELM
FOTOGRAFIEREN FOTOGRAFIEREN – 28. bis 31.5. 2015
"Der Titel ist als Chiffre gemeint für ein fotografisches Arbeiten, das die Fotografie selbst sowie den künstlerischen Produktionsprozess zum Thema macht. Zunächst würde ich gerne gemeinsam mit den Studentinnen und Studenten einige historische Beispiele selbstreferenzieller und -reflexiver Arbeiten besprechen, um sie anschließend eigene Ideen zu diesem Thema entwickeln zu lassen."
Annette Kelm nimmt mit ihren Arbeiten eine wichtige Position in der gegenwärtigen Debatte um die erweiterten konzeptuellen Strategien in der Fotografie ein. Einerseits auf die bildnerischen Konventionen der Studiofotografie zurückgreifend verweigert sie andererseits eine rein objektivierende Darstellung durch das Einschleusen von irritierenden Requisiten, die die abgelichteten Motive und ihre Bedeutung bewusst in der Schwebe halten. Ihre vordergründig sachlich wirkenden Aufnahmen oszillieren zwischen Präzision und Mehrdeutigkeit.
ANNETTE KELM Born 1975 in Stuttgart. Lives and works in Berlin
Zahlreiche Einzelausstellungen (Auswahl): Johann König, Berlin, 2013 Andrew Kreps Gallery, New York, Oriel Mostyn Gallery, Llandudno, Wales Taka Ishii Gallery, Kiyosumi, Tokyo, 2012 Johann König, Berlin, Marc Foxx, Los Angeles, Meyer Kainer Gallery, Vienna, Presentation House Gallery, Vancouver, 2011 Hallo aber (with Michaela Meise), Bonner Kunstverein, Germany, Fruits, Flowers and Clouds, Vienna, 2010 Gio Marconi, Milan, Today, Andrew Kreps, New York, 2009 Herald Street, London, Camera Austria, Graz, KW – Institute for Contemporary Art, Berlin, Kunsthalle, Zürich, sowie zahlreiche internationale Ausstellungsbeteiligungen, zuletzt: 2014 Espace Culturel Louis Vuitton, Munich, Future Perfect. Contemporary Art From Germany - Centre for Contemporary Art Ujazdowski Castle, Warsaw, 2013 New Photography 2013, MoMA, New York, in out, TOLOT, Shinonome, Tokyo, Dear Portrait, Oriel Mostyn Gallery, Llandudno, Wales, Futur II, Frankfurter Kunstverein, Lens Drawings, Marian Goodman Gallery, Paris, Photo Festival Knokke-Heist, Cultural Center Knokke-Heist, Belgium, En Suspension, Frac des Pays de la Loire, France, Halle für Kunst, Lüneburg, Germany, Farbe Form Fotografie Fläche, DZ Bank AG Kunstsammlung, Germany
fakultative Exkursion:
CANDIDA HÖFER
PHOTOGRAPHY IS ALSO ORGANIZATION - APRIL 2015
Dieser Workshop wird in der Candida Höfer Stiftung in Köln stattfinden. Im Vorfeld erarbeiten wir gemeinsam ein Fragen- und Gesprächsraster zur (photo)künstlerischen Arbeit von Candida Höfer, Erkundungspraxen am "lebenden" Objekt, die jenseits von gängigen Interviewmethoden konzipiert werden. Diese sollten sich auch für andere "KünstlerInnenerkundungsgespräche" vergleichend verwenden lassen.
CANDIDA HÖFER, eine der international anerkanntesten deutschen Fotografinnen, zählt zu der Gruppe von Becher-Schülern, die zur fotografischen Avantgarde der Gegenwart gehören.
Vorträge:
KATHRIN RHOMBERG
BARBARA RÜDIGER
KünstlerInnen präsentieren ihre Arbeiten:
SVENJA DEININGER
„Bilder, die man sich so nicht ausdenken kann“: Svenja Deiningers Arbeiten sind Ergebnisse einer prozesshaften Arbeitsweise. "Mind and intuition are both involved in the process, which has no pre-established ending. A conscious decision not to fall into methodologies turns on welcoming the reoccurence of a problem or chance. The practice is a sort of negative form of excavation.“ (Agata Jastrzabek) Es gibt keine vorab definierte Bildidee. Deininger geht oft von einer Form aus, sie arbeitet in Lagen und Schichtungen von Farben und Materialien, übermalt und legt wieder frei. Grundierung, rohe Leinwand, opake Flächen und lasierende Stellen vermitteln unterschiedliche Materialitäten; die sichtbare Oberfläche eines Gemäldes resultiert aus den vielen Schichten, die darunter liegen und an den Bildkanten oftmals als Überlagerungen sichtbar werden. Manchmal findet sich eine unerwartete Linie oder Zeichnung auf der Bildfläche, bewusst gesetzt als Erinnerung oder Zitat einer vorherigen Idee, die im Malprozess von neuen Schichten verdeckt wurde.
Solche Stellen können im Betrachter das Bedürfnis erwecken, näher hinzugehen, genauer hinzuschauen – und lösen konkrete Erwartungshaltungen nicht ein: Es offenbart sich kein technischer Effekt. „Aber möglicherweise vergisst man während des Weges, weswegen man eigentlich näher hingegangen ist, und sieht etwas anderes. Was sieht man aber, wenn man wieder zurückgeht? Beides?“ (Deininger)
HEIDI HARSIEBER
"Seit Anfang der 70er Jahre beschäftigte ich mich mit abstrakter Fotografie, später interessierte mich mehr und mehr Menschen zu fotografieren, auch mit meinem Körper und meinen Empfindungen setzte und setze ich mich auseinander. Ungefähr seit 15 Jahren ist mein Thema Erotik und Sexualität in Zusammenhang mit Älterwerden. Verletzung, Krankheit und Tod. In meinen Porträts von Künstler und Künstlerinnen mit ihren Partner und Partnerinnen interessiert mich in enge, private Beziehungen mit meiner Kamera, mit einem ästhetischen Blick einzudringen."
Geb. 1948; 1968/69 Meisterklasse für Fotografie an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, Wien. Seit Anfang der 70er Jahre im Bereich der künstlerischen Fotografie tätig.
1977 bis 2001 Lehraufträge an der Hochschule bzw. Universität für angewandte Kunst. Wien
FRIEDL KUBELKA
„In diesem Jahr werde ich anhand einiger Originalarbeiten über meine Entwicklung als Photographin und als Filmemacherin sprechen. Fallweise werde ich an Mappenschauen teilnehmen.“
FRIEDL KUBELKA: Geboren 1946 in London, Kindheit in Wien und Berlin. Lebt und arbeitet in Wien. 1965–1969 Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Fotografie.1971 Meisterprüfung und kommerzielles Fotoatelier. 2005 Österreichischer Staatspreis für Fotografie. 1990 Gründung und Leitung der Schule für Künstlerische Photographie, Wien (bis 2010). 2006 Gründung und Leitung der Schule für Unabhängigen Film, Wien. Erste Filme 1968, Filmaufführungen u. a. Generali Foundation, Wien, Anthology Filmarchives, N.Y., documenta 12, Österreichisches Filmmuseum, Toronto Filmfestival (2009, 2010), Hong-Kong-Filmfestival (2010, 2011), Diagonale (2009, 2010, 2011), Berlin Biennale 2010, Retrospektive MEDIA-CITY, Kanada 2010. Einzelausstellungen u. a. Lentos Kunstmuseum Linz.
CHRISTOPH MEIER
"Die Arbeiten von Christoph Meier lassen sich zunächst als skulptural und installativ beschreiben, entziehen sich aber stets einer eindeutigen Lesbarkeit und widersetzen sich vehement möglichen Zuschreibungen und Kategorisierungen, die sie selbst immer wieder aufrufen. Seine Objekte wirken lapidar, in ihrem Status unsicher, nicht abgeschlossen, oft fragil und entsprechen damit dem Primat der prekären Skulptur, die sich seit dem Postminimalismus gegen die autonome Form durchgesetzt hat. Dabei ist der Erarbeitungsprozess, die Handlungen, die Meier an und mit dem Material durchführt, in diese eingeschrieben und wird als performative Spur sichtbar. Christoph Bruckner fasst dies mit dem ambivalenten Begriff der verbalen Bildhauerei, als Materialisierung des Legens, Stellens, Lehnens, Hängens, Stapelns oder bevorzugt auch des Kopierens und Imitierens. Hier gerät demnach nicht nur das Verständnis von Skulptur ins Wanken und wird bisweilen umgestoßen; ebenso unterzieht Meier das Verhältnis von Objekt, Display, Raum und Betrachter wie letztlich alle Bedingungen künstlerischer Produktion bis hin zu sich selbst als Autor einer grundlegenden Befragung, aus der immer wieder neue, vorläufige Antworten resultieren. In diesem Sinne könnte man von performativen Installationen sprechen, Konstellationen aus den oben genannten materiellen und diskursiven Elementen also, denen ein Aufführungscharakter innewohnt." (Luisa Ziaja)
STEPHANIE STERN
"Das Sichtbarmachen von imaginären Räumen, deren Beziehung zur Architektur und zeitlichen Strukturen waren Thema meiner bisherigen Arbeit. Mithilfe der Photographie reflektiere ich in strukturellen Prozessen die Vermischung und Trennung des Realen und Imaginären, den subjektiven Blick auf das Objekt sowie das Zusammenspiel des Außen- und Innenraumes. Ausgangspunkte sind alltägliche Beobachtungen oder Materialien, die Beschäftigung mit Bewegungsmustern, musikalischen Strukturen und deren Transformation in die Skulptur, in die Photographie. Durch den seriellen Studiencharakter der Arbeiten entziehe ich mich der Festlegung auf eine Form. Es ist nicht der einzelne Moment der mich interessiert sondern sein Rauschen."
STEPHANIE STERN: Geb. 1986 in Tirol, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2012 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Klasse für Kunst&Photographie) Von 2011-2012 Studium an der Schule für künstlerische Photographie Friedl Kubelka. 2013 Artist in Residence: Künstlerhaus Paliano, Italien (Land Tirol) Ausstellungsbeteiligungen: REMAP Athen, In der Perspektive der Photographie Ve.Sch, Künstlerhaus Thun&Taxis Bregenz, Galerie Raum mit Licht (Raum2), Galerie Marenzi, Eikon Schaufenster;
PROJEKTBETREUUNG Künstlerische Photographie / Technische Betreuung:
ROSA JOHN
(*1982) ist bildende Künstlerin und Doktorandin der Film- und Medienwissenschaft. Als Künstlerin arbeitet sie vor allem mit den Medien Fotografie, Super8- und 16mm-Film, Video sowie Papier. Studium der künstlerischen Fotografie und des unabhängigen Films an der Schule Friedl Kubelka (2007-08, 2009-11). Stipendium der Sommerakademie Salzburg (2009). Ausstellungsbeteiligungen und Screenings (Auswahl): Viennale, TIE, Wiener Festwochen, Ve.sch, nadaLokal, Galerie Raum mit Licht (Raum2). Wissenschaftlich beschäftigt sie sich aktuell mit dem Zusammenhang von Technik/Industrie und Bildformierung. Dissertationsprojekt zu kinematografischer Apparatur und experimentellen Praktiken der Sichtbarmachung. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien (2010). Stipendium der ifk-Sommerakademie für kulturwissenschaftlich versierte Künstlerinnen (2011). Studienaufenthalte in Berlin, New York und Athen. DOC-team Stipendium der ÖAW (2013-17). Lebt in Wien.
ANJA MANFREDI
„Wir werden uns regelmäßig zu Mappenschauen treffen, um mithilfe reger Kommunikation Austausch aufzubauen. Eine ‚Mappenschau‘: Nachdenken und Beurteilen fremder Arbeiten vor einer kleinen Öffentlichkeit stellt für jede(n) Einzelne(n) eine große Herausforderung dar. Lob und Kritik zu üben ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede(r) steht mit ihren, seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses. (Zitat: Friedl Kubelka). ?Darüber hinaus ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu führen. Weiters angedacht: Besuche von KünstlerInnenateliers und Ausstellungen in verschiedenen Kunsträumen. Zur Einsicht in künstlerische Prozesse, Produktionsbedingungen und zur Reflektion über die Rolle/Figur des Rezipienten. Am Ende des Schuljahres könnte eine Ausstellung gemeinsam realisiert werden.“
Einführung in die Dunkelkammer und in analoge und digitale Kamerasysteme und Aufnahmetechniken mit MARTIN BILINOVAC.
"Der Kurs beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Fotografie. Darauffolgend wird es eine Einführung in der Dunkelkammer in die Schwarz-Weiß Fotografie geben. Abschließend werden die digitalen Bildbearbeitunggsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt."
MARTIN BILINOVAC: 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster.?Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für ?Bildende Kunst und Kulturwissenschaften.?Ausstellungen unter anderem: 2011 Solo II Exposure, Fotogalerie Wien, ?Solo - Martin Bilinovac, Fotoforum West Innsbruck, 2010: Im Inneren der Stadt, Magazin Vienna ?2008: Innen und Außen, Universität für angewandte Kunst,Wien, 2007: Kausal, Museum auf Abruf: Startgalerie, Wien , 2006: Cubicles, ...to be continued, Wien 2013: Martin Bilinovac, Vesch Wien, kuratiert von Martin Vesely in der Perspektive der Fotografie
KÄTHE HAGER VON STROBELE
"Angeregt durch Präsentationsformen zeitgenössischer KünstlerInnen, die sich in offenen Werkzusammenhängen präsentieren und sich dabei eklektizistische Stile und Praxen des Zeigens aus aktuellen Diskursen aneignen, interessiert mich die Frage nach der Vergleichbarkeit dieser künstlerischen (Selbst-)Inszenierungsformen mit gegenwärtigen Phänomenen des Alltags. In kleinen Exkursionen und Forschungsseminaren zu ausgewählten Themen soll die Wahrnehmung für solche räumlichen Setzungen und Erscheinungsformen sensibilisiert werden. Die Kombination aus Theorie und Recherche verstehe ich als wichtigen Teil einer künstlerischen Konzepterstellung, der sich in späterer Folge qualitativ auf die Ausarbeitung einer künstlerischen Arbeit, eines bestimmten Sujets, auswirken wird. Die Begleitung von Studierenden in der Umsetzung ihrer Projekte sowie die Vermittlung und kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Kunstfeld (Feldforschung) stehen hierbei im Zentrum.“
KÄTHE HAGER VON STROBELE studierte Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien und Philosophie an der Universität Wien und absolvierte einen postgradualen Lehrgang zu Educating, Curating, Managing an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Auslandsstipendien in Paris, Mailand und Rabat. Universitätsassistentin an der Abteilung textil.kunst.design (2010–2012), Kunstuniversität Linz. Seit 2013 Senior Lecturer und PhD-Kandidatin an der Abteilung textil.kunst.design, Kunstuniversität Linz. Ausstellungen (Auswahl): Binatna. About traces, Galerie 127 Marrakech (2013), Das Schloss, The Castle mit Ernst Koslitsch, Galerie Raum mit Licht Wien (2012), Aufputz, Le Cube-Independent art Room, Rabat, Marokko (2011), Left over, Galerie Foto-Forum, Bozen, Italien (2010).
ZEITEINTEILUNG:
– Workshops: Do 19–21 Uhr, Fr, Sa, So jeweils sechs Stunden
– Mittwochsunterricht: Vorträge, Mappenschauen – 3 Mal monatlich 19–21 Uhr
– Ateliertag: Montag von 10–17 Uhr, Nutzung der Dunkelkammer
– Einzelgespräche: nach Vereinbarung
– Projektbetreuung Künstlerische Photographie: nach Vereinbarung
– KünstlerInnen-Atelierbesuche und Ausstellungsbesuche: nach Vereinbarung
PETER PILLER: ARCHIV PETER PILLER umschläge, 2013
MICHAEL MAURACHER: ....und ein fremden Mädchen, 2009
TOBIAS ZIELONY
TOBIAS ZIELONY
EKATERINA SHAPIRO-OBERMAIR : „Prawda" kann nicht alt sein
ANJA MANFREDI: Studien mit Graukarte, 2014
JAKOB LENA KNEBL
ANNETTE KELM
ANNETTE KELM
FRIEDL KUBELKA aus: : Jahresportraits 1972 bis heute
HERWIG KEMPINGER
SVENJA DEININGER: untitled, 2013
CHRISTIOPH MEIER: Nicolas VIII, 2013
STEPHANIE STERN
HEIDI HARSIEBER
CANDIDA HÖFER
KÄTHE HAGER VON STROBELE
MARTIN BILINOVAC
ROSA JOHN: Zitrone (Filmstill), 2011