SCHULE FRIEDL KUBELKA Fotoschule

FORTLAUFENDER UNTERRICHT
von 15. 10. 2001 - bis 15. 6. 2002
Leitung: FRIEDL KUBELKA







Informationsabend: 28.9. 2001, 19 Uhr, Gartengasse 5/II, 1050 Wien






Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN, beginnt am 15.10.2001 und endet am 15.6.2002. Grundsätzlich ist sie allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich. Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. In diesem Jahr werden mehr Blockveranstaltungen an Wochenenden angeboten. Damit wird versucht, Studenten der staatlichen Hochschulen, sowie Berufstätigen trotz erschwerter finanzieller Situation den Besuch der Schule zu ermöglichen. Zum Unterschied von der gewerblichen Ausbildung soll dem Erkennen und der Nutzung derjenigen Eigenschaften, die für das photographische Medium spezifisch sind, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eigenständiges Nachdenken und Artikulieren der Gedanken wird erstmalig durch Timm Starls Anleitung "Sprechen über Photographie" begleitet (Studentenvorträge). Um die benachbarten Kunstrichtungen Malerei und Film und ihre Errungenschaften kennenzulernen und zu begreifen, sind einerseits Besuche im Kunsthistorischen Museum und im Österreichischen Filmmuseum geplant, andererseits sollen durch Zeichnen und Super-8 Filmentwickeln eigene Erfahrungen gesammelt werden. Auch der Filmunterricht Martin Arnolds stellt einen theoretischen und praktischen Zugang zum Medium Film dar. Vor allem soll aber die eigene Disziplin Photographie "begriffen" werden. Eigene Dunkelkammerarbeit ist (trotz digitaler Erfindungen) unerlässlich als sinnliche Erfahrung, die zur selbständig erworbenen Beurteilung des Mediums Photographie führen soll. Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN verfolgt anders als übliche Kunstschulen, das Ziel, den zwingenden Zusammenhang zwischen dem emotionalen Bereich und der künstlerischen Arbeit herzustellen. Im photographischen Unterricht Friedl Kubelkas wird jede Studentin, jeder Student angehalten, ihre/seine Motivationen des Photographierens zu hinterfragen. Eine erste Möglichkeit bietet hierzu das Workshop "Täter und Opfer" am Anfang des Schuljahres.






Lehrinhalte






Künstlerische Photographie (Praktische Arbeit) FRIEDL KUBELKA

"Der Unterricht in der Kunstphotographie soll selbständig arbeitende Photographen hervorbringen, die sich vom kommerziellen Gebrauchswert der Photographie distanzieren und kritisch mit Material und Ästhetik arbeiten können." Das "unbedingte Interesse am Motiv", der leidenschaftliche Bezug zum eigenen Thema bildet den Schwerpunkt des Unterrichts. Es werden, außer in den Workshops, keine Themen gegeben. In formaler Hinsicht werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angehalten, Verdichtungsmöglichkeiten, wie sie in anderen Kunstrichtungen üblich sind, für sich aus Malerei und Film selbst abzuleiten. Besuche des "Zyklischen Programms" (Filmmuseum) sind dafür wichtig.






Geschichte und Theorie der Photographie - Abhängigkeiten und Autonomie eines Mediums (Vorträge) RUTH MAURER-HORAK

Abhängigkeit und Autonomie sind zwei Zustände, die wechselweise die Geschichte der Photographie begleiten: Man redete über die Photographien mit dem Begriffsrepertoire der Malerei, hielt sich an die Sujets der bildenden Kunst, um den ästhetischen Wert der Photographie zu legitimieren und fragte sich, ob die Photographie der Kunst oder der Technik zuzuordnen sei. Trotz der Revolution durch die Moderne blieb die Ausbildungsleistung des Mediums so lange selbstverständlich, bis der Verlust des Wahrheitsanspruchs durch die manipulierte und später digitale Photographie und eine Krise des Motivs zu Brüchen mit der photographischen Bildtradition führten. Errungenschaften, Krisen und (Auf-)brüche der Photographie als Bild und der Photographie als Medium, sind die Themen der Vorlesungen.






Symptom Kino (Vorträge, praktische Arbeit) MARTIN ARNOLD

Von der eigenen Filmarbeit ausgehend, werde ich über Fragen der filmischen Einschreibung, des Collage- und Found Footage Prinzips, der Wiederholung und Umkehr von Zeit im Film sprechen. Was ist das „filmische Material“ und wie wurde damit Filmgeschichte geschrieben? Wie kann man sich das vorgefundene Material dieser Geschichte einschreiben? Wann wird die Wiederholung des Immergleichen zu einer Widerholung, zum Entgegenholen des ursprünglich Ausgeschlossenen und Tabuisierten? Diesen und ähnlichen Fragen wird im Unterricht nachgegangen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bedeutung des Einzelbilds im filmischen Ablauf gerichtet.






GÄSTE

TIMM STARL - Workshop

LEO KANDL - Workshop

MARK GLASSNER - Workshop

ANITA WITEK, London - Workshop

PLAMEN DEJANOV / SVETLANA HEGER - Workshop

MISATO MOCHIZUKI, Paris - Vortrag





Workshops finden an Wochenenden statt.
Die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.